Mittwoch, 1. Dezember 2010

Der Lift in Lilienfeld

In der letzten Gemeinderatssitzung wurde Vize-BGM Labenbacher fast ein wenig sentimental, als er einen Artikel der Lilienfelder Rundschau zur Sprache brachte. Doch dies hinderte ihn nicht Halbwahrheiten in den Raum zu stellen, deshalb hier ein kleiner Auszug seines Kommentars:

Labenbacher: ,,Fühle mich vom SPÖ-Artikel persönlich angesprochen. Beitrag zeugt von Unwissen oder böser Absicht. Viele Dinge im SPÖ-Blatt sind totaler Unsinn. Ist eine bodenlose Gemeinheit, mich als Totengräber des Liftes hinzustellen, setze mich ohne Entschädigung für den Lift ein. Unter SPÖ-Führung wurde der jetzige Sessellift 1994 errichtet. Es gibt dazu keinen Beschluss im Gemeinderat. Rein aus Rücksicht auf das Unternehmen Sessellift mache ich zu dem, was damals gebaut worden ist, keine weitere Aussage. Die Stadtgemeinde Lilienfeld war Gesellschafter der Schiland Voralpen mit zwei SPÖ-Gesellschaftervertretern. Weißt du wie hoch die Haftungen der Gemeinde Lilienfeld für die Investitionen in Annaberg und Türnitz waren. Lass also Verantwortung dort, wo sie war. Durch die Spaltung der Gesellschaft 1997 ist Lilienfeld aus diesem Dilemma herausgekommen. Die Gemeinde Lilienfeld hat nur die Schulden für den Einsersessellift Lilienfeld übernommen. Es war gut für Lilienfeld, dass wir aus den Problemen der anderen Gesellschafter ausgestiegen sind. 1997, drei Jahre nach der Neueröffnung des Einserliftes, hat die SPÖ-Fraktion mit der Bürgerliste FÜR eine Volksbefragung über den weiteren Liftbetrieb verlangt. Die SPÖ-Fraktion hat den Lift total in Frage gestellt und hätte die sofortige Schließung und Schleifung in Kauf genommen. Die Bevölkerung hat eine eindeutige Antwort mit 94,25 Prozent Zustimmung für den Weiterbetrieb gegeben.“

Diese Worte kann und will ich nicht einfach so im Raum stehen lassen. Diese Darstellung lässt viel zu viele Dinge unter den Tisch fallen, die ich hiermit kurz zur Sprache bringe:

Der Sessellift wurde im Jahr 1994 von der Schiland Voralpen GmbH und nicht von der Stadtgemeinde Lilienfeld errichtet, daher war auch kein Gemeinderatsbeschluss erforderlich. Die Mehrheitsverhältnisse in dieser Schiland Voralpen GmbH waren mit 6:2 für die ÖVP eindeutig. Errichtet wurde die Schiland GmbH auf Wunsch der (ÖVP-geführten) NÖ Landesregierung. Hier kann der Vizebürgermeister auch beim damaligen Wirtschaftsprüfer der Schiland, dem ehemaligen ÖVP-Gemeinderat Werner Frühwirt, nachfragen und wird auch von dieser Seite erfahren wie es in der ÖVP-geführten Schiland gelaufen ist.

Die Volksbefragung im Jahr 1997 wurde auf Antrag des ÖVP-Koalitionspartners „FÜR Lilienfeld“ beschlossen. Die ÖVP selbst hat im Jahr 1996 für eine solche Volksbefragung gestimmt, es wohl im Jahr darauf wieder vergessen.

Fakt ist, dass die ÖVP vollmundig von einem Liftinvestor spricht, der eine Gondelbahn errichten will, bleibt aber den Namen des Investors schuldig. Gleichzeitig wird aber die Investition eines Doppelsessellifts als nicht wirtschaftlich erachtet (siehe NÖN vom 27. Oktober 2010). Fakt ist auch, dass der nun nur noch eingeschränkte Liftbetrieb für den Bergtourismus in Lilienfeld schädlich ist.


Vbgm. Labenbacher war, seit er im Gemeinderat ist, nicht zimperlich beim „Austeilen“ – „Einstecken“ ist aber offensichtlich nicht seines...