Donnerstag, 23. Juni 2011

Bildungsreform - Oberstufe NEU

In den letzten Tagen ist immer wieder das Thema "Oberstufe NEU" zur Sprache gekommen, deshalb auch hier nochmal die wichtigsten Eckpunkte:

Die von Bildungsministerin Claudia Schmied gemeinsam mit VP-Bildungssprecher Amon und SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer erarbeitete Novelle zur Neugestaltung der Oberstufe ("Modulare Oberstufe") geht, wie Bundeskanzler Werner Faymann betonte, unverändert in Begutachtung. Nach dem Begutachtungsverfahren werden über den Sommer die Stellungnahmen und Verbesserungsvorschläge analysiert und diskutiert. Im Herbst soll die Novelle der parlamentarischen Behandlung zugehen, der Gesetzesbeschluss soll ebenfalls im Herbst erfolgen.

Die Modulare Oberstufe gibt es bereits an 30 Schulen im Schulversuch - alle Erfahrungen sind höchst positiv. Das teure und pädagogisch nicht sinnvolle Sitzenbleiben konnte um mehr als die Hälfte reduziert werden.

Klar ist: Durch die Modulare Oberstufe wird die Leistung massiv gefordert und dafür auch massiv gefördert. Neben zahlreichen Verbesserungen für Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrenden ist die Modulare Oberstufe ein geeignetes Instrument gegen die teure Nachhilfe. Eltern werden durch die Förderkurse an der Schule deutlich entlastet.

Fakten zur Oberstufe NEU:

  • Ab 2012/13 schrittweise Umstellung aller AHS-Oberstufen und der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen. Bis 2016 sollen alle Standorte umgestellt sein
  • das Schuljahr wird in der Oberstufe in Module eingeteilt
  • Schule entscheidet autonom, ob Semesterkurse ab der 9. oder 10. Schulstufe stattfinden
  • der Lernstoff wird in Semester und Module portioniert.

Vorteile der Oberstufe NEU:
  • Klare Stärkung des Leistungsprinzips: Schülerinnen und Schüler mit Problemen werden individuell gefördert und das doppelt: durch Förder-Unterricht in den betroffenen Fächern und durch einen Lern-Coach, der bei der Lern-Planung hilft; begabte Schülerinnen und Schüler können mehr Module vorziehen und belegen und damit schneller zur Matura kommen
  • Grundsatz der Leistung: jedes Semester muss positiv absolviert werden, um zur Matura antreten zu können. Das heißt: Jeder Schüler muss im Vergleich zum bisherigen System mehr Prüfungen ablegen
  • massive Förderung: bei negativen Leistungen tritt ein "Frühwarnsystem" in Kraft, den Schülern wird ein Lern-Coach zur Verfügung gestellt. Die Schulversuche belegen den Erfolg dieser Maßnahme: Durch das Coaching werden bis zu 80 Prozent der negativen Leistungen noch im laufenden Schuljahr ausgebessert
  • Vorteil für Schüler: der Lehrstoff wird semesterweise und in Module aufgeteilt, bei negativem Abschluss wird nur jenes Modul wiederholt, das negativ war. Positive Leistungen bleiben erhalten
  • individuelle, kurze und effiziente Bildungswege
  • schrittweise und kontinuierliche Leistungserbringung
  • Fördern von Selbständigkeit und Eigenverantwortung
  • Eingehen auf Interessen und Begabungen
  • verbesserte Vorbereitung auf ein universitäres Studium
  • starkes Senken der Repetentenzahl und höhere Abschlussquoten
  • neue Lern- und Lehrkultur/Individualisierung des Unterrichts
  • Moderne Individualisierungskonzepte werden konsequent umgesetzt
  • es werden individuelle Konzepte zum Nachholen des Lernstoffs erstellt
  • die Schülerinnen und Schüler wählen selbst eine Lernbegleiterin bzw. einen Lernbegleiter ihres Vertrauens (enge Abstimmung zwischen Klassenvorstand, Schulleiter, Eltern bzw. eigenberechtigten Schülerinnen und Schülern)
  • Mit bis zu drei Nicht genügend am Jahresende darf der Schüler im Klassenverband verbleiben (was sozial wichtig ist) und aufsteigen - er muss aber die negativen Leistungen in den Modulen via Semesterprüfungen aufholen.